NEPHROTISCHES SYNDROM UND PROTEINURIE

GLOMERULÄRE ERKRANKUNGEN

Der Primärharn, der in den Nierenkörperchen durch Filtration aus dem Blut entsteht, enthält normalerweise so gut wie keine Eiweiße. Um die Eiweiße im Blut zurückzuhalten, ist ein Filtrationssystem erforderlich, dessen Grundlage durch hochspezialisierte Zellen mit hunderten kleiner, ineinander verzahnter Fortsätze gebildet wird. Diese Zellen heißen Podozyten und können wie Nervenzellen nicht ersetzt werden. Strukturelle Defekte dieses Filters liegen den vererbten Formen des Nephrotischen Syndroms zugrunde. Für diese sehr seltenen Erberkrankungen gibt es bisher keine effektive ursächliche Therapie. Sie führen häufig zum Nierenversagen und machen aufwendige Therapien wie die Blutwäsche (Dialyse) oder eine Nierentransplantation notwendig.

Ähnliche, aber weniger dramatische Störungen des Filters können bei bestimmten erworbenen Nierenerkrankungen auftreten, so wie auch im Verlauf von „Volkskrankheiten“, wie etwa des Bluthochdrucks oder der Zuckerkrankheit. Hierbei kann es ebenfalls zu einer Proteinurie bzw. einem Nephrotischen Syndrom kommen. Auch hier sind die therapeutischen Optionen, was den Schutz der Niere angeht, bislang eingeschränkt, da die Mechanismen der Nierenschädigung noch nicht ausreichend aufgeklärt sind.

Ziel unserer Forschung ist es, die Funktion der „Filterzellen" der Niere im Nierenkörperchen zu verstehen und so neue Wege zu finden, deren Überleben bei verschiedenen Nierenerkrankungen zu verbessern und der Entwicklung einer Proteinurie bzw. eines Nephrotischen Syndroms entgegenzuwirken.

© Alle Texte und Grafiken nephrolab, Köln